Visualisieren am Flipchart

Visualisierung-5Ich bin zugegebenermaßen ein sehr „digitaler Mensch“, lehne „Musik zum Anfassen“ (CDs) ab, lese die c’t auf dem iPad, Romane auf dem Kindle und träume vom papierlosen Büro.

Dennoch muss ich feststellen, dass der Trend beim Durchführen von Workshops doch wieder mehr und mehr zum Arbeiten auf Papier geht. Auch wenn das Schreiben auf dem Flipchart meist länger dauert, als das Tippen auf der Tastatur, würde uns die Lehrerfraktion wahrscheinlich erklären, dass das Hand-Geschriebene besser im Gedächtnis verbleibt.

Und die Mindmapper unter uns gehen noch einen Schritt weiter und führen ihre beiden Gehirnhälften an, wenn man dem Text nun auch noch Bildchen hinzufügt. Gerade das Zeichnen lässt sich auf Papier wesentlich besser machen, als es mit dem Rechner möglich wäre. Und damit sind wir beim Thema, nämlich dem Visualisieren von Flipcharts.

Ich habe vor einiger Zeit an einem Visualisierungs-Workshop bei oose in Hamburg teilgenommen. Dort hat ein professioneller Grafiker gezeigt, wie man mit einfachen Bildchen die Aussagekraft von Flipcharts wesentlich verbessern kann und durch Rahmen, Banner und dergleichen eine griffige Struktur hinbekommt.

Jeder durfte an einem eigenen Flipchart üben und ich will einfach mal meine Bildchen zeigen, um einen Eindruck davon zu bekommen.

Für das Vorbereiten eines Workshops empfiehlt es sich, bereits eine Struktur vorzubereiten und sich entsprechende Symbole zu überlegen, die bestimmte Abschnitte in der Diskussion verdeutlichen.

In einer Lessons Learned Session habe ich neulich unter die Banderole mit dem Projekttitel einfach ein Männchen skizziert, das mit einem Fernrohr nach hinten schaut. Die positiven Punkte symbolisiere ich dann mit einem Pokal und die negativen mit einem Baustellen-Symbol.

Mit der Zeit wird man besser und baut sich ein Standard-Repertoir an Symbolen auf. Natürlich gibt es auch hier wertvolle Bücher, die Symbole vorschlagen, die man dann zu Beginn abzeichnet. Hat man ein Symbol 50 Mal gezeichnet, so der Designer, hat man es „drin“ – manche vielleicht schon eher, je nach Talent ;-)

Wirklich gute Bücher für den Beginner sind die bikablo-Bücher, die eine vielzahl von Symbolen und Strukturen aufzeigen.

Entscheidend für das Gelingen sind zudem die richtigen Stifte. Es ist verblüffend, was schon eine graue Schattenlinie bewirkt. Ich empfehle hier die Stifte von Neuland. Man benötigt den Outliner No. One (organge-farbene Hülle) und die BigOne-Marker in verschiedenen Farben.

 

Thomas Schneider

Ich leite derzeit das Business Process Management (BPM) bei Anschütz in Kiel, zuvor das Prozessmanagement im Engineering, bis 2008 in einem deutsch-japanischen Jointventure im Bosch-Konzern. Ich bin diplomierter Informatiker und begeistere mich neben den klassischen Prozessmanagement-Themen für Software-Tools und Digitalisierung.

Ein Kommentar

  1. Die Baustelle für die negativen Punkte gefällt mir gut – da ist auch gleich der Blick nach vorne mit drin: „Das hat noch Verbesserungspotential“ :-)

    Visualisieren auf Flipchart und mit Marken lässt mich seit meinem ersten Training ebenfalls nicht mehr los.
    Zu meinen liebsten Symbole drehe ich seit kurzem Video-Ableitungen für YouTube, bei denen die nötigen Striche, die möglichen Stolperfallen, Abwandlungen und Verwendungsmöglichkeiten erklärt werden.
    Das alphabetische Verzeichnis auf meiner Website wächst kontinuierlich:

    http://www.chartflipper.de/ikonografik#Viewpoint

    Vielleicht ist da ja das ein oder andere passende Symbol für den nächsten Workshop dabei…
    Viel Spaß beim Ausprobieren!
    LG!
    Thorsten

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