CMMI Next Generation

Revolution statt Evolution – das CMMI Next Generation Projekt

In den letzten Jahren ist es um das CMMI herum in Europa eher still geworden. Zum Teil berechtigte Einwände gegen das Modell und Assessmentmethode – wie Komplexität / nur für große Projekte / nicht agil / viel Dokumentation – sowie die Konkurrenz wie SPICE/LEAN haben die Anwendung in Europa zurückgehen lassen. Im Gegensatz dazu weist das Modell in Asien weiter steigende Wachstumsraten auf.

Jedoch ist im CMMI NG Projekt im letzten Jahr viel passiert. Gute Ideen und der Einsatz einer breiten Fachwelt (nicht mehr getrieben vom DoD) haben viele Innovationen erlaubt. Ein erster öffentlicher Wurf ist jetzt hier verfügbar. Eine finale Version ist für 2018 geplant – erste Pilotprojekte laufen bereits.

Folgende Highlights möchten wir mit Ihnen teilen:

  • Die 4 bisher verfügbaren Modelle/Konstellationen (CMMI DEV, CMMI SVC, CMMI ACQund People CMM) werden in ein Modell zusammengeführt. Aus dem neuen Modell kann dann der jeweils gewünschte Umfang angepasst an die eigenen Bedürfnisse generiert werden – mit sichtbaren Folgen für die Anzahl und Struktur der Themen.
  • Der derzeitige Draft enthält 35 Fähigkeitsgebiete = „Capability Areas“ (früher Prozessgebiete) in 11 neuen Kategorien.
  • Prozesse für die früheren Extensions „Safety“ und „Security“ werden in das Modell integriert.
  • Die früheren Reife- und Fähigkeitsgrade finden sich jetzt auch im einzelnen Fähigkeitsgebiet wieder.
  • Die „Generischen Praktiken“ werden in einer neuen Kategorie „Building and Sustaining Capability“ in 2 neuen Prozessgebieten „Strategy and Governance“ und „Implementation Infrastructure“ umgesetzt.
  • Die Sprache des Modells wird konsequent in Bezug auf Lesbarkeit und Verständlichkeit überarbeitet. Das CMMI-Sprech soll jetzt durch Umgangssprache ersetzt werden.
  • Bezogen auf SCAMPIs sollen mehr kleinere Bewertungen statt der großen (und teueren) Benchmarks durchgeführt werden.
  • Eine wesentliche Neuerung für SCAMPIs soll der „Performance Report“ werden. In ihm werden u.a. folgende Fragen bezogen auf die Leistungsfähigkeit der bewerteten Organisation adressiert:
    • Erfolgskriterien
    • Festlegen von Zielen auf Geschäfts- und Arbeitsebene
    • Beschreibung des Weges zur Erreichung der Ziele und entsprechenden Maßnahmen
    • Aufzeigen von relevanten Kennzahlen, deren Steuerung und Auswirkungen
    • Aufzeigen des Nutzens von Verbesserungen auf Geschäfts- und Arbeitsebene
    • Beschreibung der Art und Weise und Ergebnisse von Leistungsverbesserungen

Zusammengefasst wird das Modell somit mehr zu einem umfassenden Framework für die Fähigkeitsentwicklung und Prozesssteuerung einer ganzen Organisation, die sich konsequent auf Nutzen und Geschäftsziele ausrichtet.

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