Retrospektiven – Die Prime Directive

Prime Directive

Im letzten Beitrag habe ich die fünf Phasen genannt, nach denen man eine Retrospektive aufbauen kann.

  1. Ankommen (Set the stage) · 5%
  2. Daten sammeln (Gather data) · 30-50%
  3. Einsichten erzeugen (Generate insights) · 20-30%
  4. Entscheidungen treffen (Decide what to do) · 15-20%
  5. Retrospektive abschließen (Close the retrospective) · 10%


Zu Beginn einer Retrospektive macht es Sinn, eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der jedem klar ist, dass es um die Sache geht und nicht um das Fingerzeigen auf irgendjemanden. Bei allem was auch zu Tage gefördert wird an Punkten, die zu verbessern sind, soll nicht die Person im Vordergrund stehen, bei der der Punkt aufgefallen ist, sondern die Sache an sich.

Denn es bleibt immer vage, wie das Handeln eines Teammitglieds in einer bestimmten Situation einzuschätzen ist. Vielleicht hatte der Kollege nicht die Infomationen, die andere hatten, war in der Tätigkeit nicht geschult, weniger erfahren oder es gab andere Faktoren, die zu etwas führten, was nun als verbesserungswürdig identifiziert wird.

Um eine offene Atmosphäre zu schaffen, in der auch wirklich Knackpunkte des Teams frei genannt werden, macht es Sinn, zu Beginn die folgende Prime Directive (von Normen L. Kerth), den folgenden Grundsatz, für die Retrospektive festzulegen:

Regardless of what we discover, we understand and truly believe that everyone did the best job they could, given what they knew at the time, their skills and abilities, the resources available, and the situation at hand.

Egal was wir heute herausfinden, wir wissen und glauben ernsthaft, dass jeder sein Bestes gegeben hat entsprechend seines Wissens, seiner Fähigkeiten, der zur Verfügung stehenden Mittel und der aktuellen Situation.

Hängen Sie diesen Satz als Poster in den Raum, in der sie die Retrospektive durchführen und tragen Sie ihn glaubhaft und mit Nachdruck vor! Schaffen Sie eine sichere Atmosphäre für die Teilnehmer! Als Moderator können sie durch die Prime Directive einen Rahmen setzen für einen vertrauensvollen Umgang untereinander und nur damit effektiv Verbesserungungspotential im Team identifizieren.

 

Thomas Schneider

Ich leite derzeit das Business Process Management (BPM) bei Anschütz in Kiel, zuvor das Prozessmanagement im Engineering, bis 2008 in einem deutsch-japanischen Jointventure im Bosch-Konzern. Ich bin diplomierter Informatiker und begeistere mich neben den klassischen Prozessmanagement-Themen für Software-Tools und Digitalisierung.

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